Schwierige Zeiten gut gemeistert: Dieses Motto passt als Zusammenfassung für die aktuelle U13 des ASV Neumarkt und ihr Jahr 2020. Nach der ersten Corona-Unterbrechung übernahm Jörg Stützinger als neuer Trainer die Mannschaft. Erste Aufgabe: Die Integration von sechs Neuzugängen inklusive zweier Torhüter. „Das ist gelungen, wir sind wirklich ein Team“, lobt Stützinger, der mit der Entwicklung insgesamt zufrieden ist.
Auf den Start der Herbstrunde bereitete er seine Spieler mit zahlreichen Testspielen gegen meist hochkarätige Vereine vor. Klar, dass die Ergebnisse aufgrund des Findungsprozesses und der Klasse der Gegner unterschiedlich ausfielen. Die U13 zahlte zum Beispiel Lehrgeld gegen die U12 von Jahn Regensburg und den 1. FC Nürnberg, besiegte aber dafür den FC Ingolstadt. Je näher die Punkterunde kam, desto mehr griffen erste Automatismen.
In den vier Pflichtspielen der Bezirksoberliga bis zur erneuten Corona-Unterbrechung stimmten die Ergebnisse mit einer Ausnahme. Zum Start entführte Stützingers Team mit 2:0 die drei Punkte bei 1860 Weißenburg, der anschließend jede weitere Partie gewinnen sollte. Im Prestige-Duell mit der JFG Wendelstein siegte der ASV knapp, etwas glücklich, aber keinesfalls unverdient mit 1:0. Und beim 2:0 beim SC Feucht stimmte bis auf die Chancenverwertung vieles. Den einzigen Dämpfer setzte es beim 1:1 bei der SG Nürnberg-Fürth. Die beiden restlichen Partien gegen Schlusslicht TSG Roth und die SpVgg Ansbach mussten ins Frühjahr verschoben werden. Gewinnt Stützingers Team beide, zöge es an Weißenburg vorbei auf Platz eins und damit zur BOL-Meisterschaft. Fußballerisch hat die Mannschaft ganz sicher noch Steigerungspotenzial, zu oft lässt sie sich noch auf das Niveau des Gegners runterziehen, wächst aber umgekehrt an den Herausforderungen. Sie spielt mit viel Herz und blieb in den vier Pflichtspielen bis auf einen unberechtigten Elfmeter ohne Gegentor. Kein schlechtes Fundament für die Zukunft. In der Offensive sind viele Spieler in der Lage Tore zu schießen, ein echter Torjäger hat sich allerdings bislang nicht herauskristallisiert. Das liegt an der ausbaufähigen Chancenverwertung, aber oft auch am letzten Pass, der zu selten ankommt.
In der aktuellen Corona-Pause hält Stützinger via WhatsApp zu seinen Spielern Kontakt, gibt ihnen Hausaufgaben mit und ohne Ball. Das Team soll so gut wie möglich vorbereitet sein, wenn es wieder losgeht.
Sobald wieder Mannschaftstraining möglich ist, will Stützinger sein Team bereits auf das Großfeld vorbereiten. Eine Umstellung, die Zeit benötigt. Während mit Alexander Herrmann ein Spieler die U13 zuletzt verlassen hat, plant der Trainer mit zwei Neuzugängen im Sommer, um dann mit einem 20-Mann-Kader die U-14-Bezirksoberliga in Angriff zu nehmen. Gut möglich, dass sie als „Warm-up“ für diese Herausforderung die vom Bayerischen Fußball-Verband ohne Wertung geplante Frühjahrsrunde schon in einer Großfeld-Liga absolviert. Die Viererkette hat Stützinger längst eingeführt, künftig will er im 4-3-3 oder 4-2-3-1 agieren.
Unterstützt wird Stützinger in seiner Arbeit von den Assistenten Thomas Neumayer und Volker Kraft. Hervorzuheben ist, dass aktuell zehn Spieler aus dem Kader in diversen DFB-Stützpunkten zusätzlich gefördert werden. Der Kader bietet eine spannende Mischung aus talentierten Fußballern, die manchmal noch zu leise sind. Bange vor der Zukunft muss dem ASV in dieser Altersklasse ganz gewiss nicht sein.
Bericht: Frank Linkesch