Die U19-Junioren starteten nach dem ersten Lockdown im Juni in die erste Trainingsphase zur neuen Landesligasaison. Schon damals ahnte man, dass es ein Fußballjahr in einer noch nicht dagewesenen Dimension werden würde. „Insgeheim hatte ich schon die Hoffnung, dass wir in irgendeiner Form bis Ende 2020 spielen können, aber andererseits musste man Realist sein und erkennen, dass die Chancen dafür gering waren“, blickt U19-Cheftrainer Wolfgang Gmelch auf den Sommer zurück.
Zu Saisonbeginn mussten aber erst einmal neben einigen Spielerabgängen, wie z.B. Jannis Hampl (Greuther Fürth U19) und Nico von Swiontek (VfR Neuburg) auch beide Co-Trainerstellen neu besetzen. Dafür holte er sich mit Sebastian Götz (FC Beilngries) sowie Max Gahr adäquaten Ersatz ins Trainerteam.
„Basti kenne ich bereits aus meiner Schulzeit. Wir hatten schon länger Kontakt über ein Engagement beim ASV und ich freue mich, dass es geklappt hat. Mit Max verbindet mich eine lange Freundschaft seitdem er bei mir schon in der U15 erfolgreich als Co-Trainer gearbeitet hat. Er fungiert zudem auch als eine Art Teammanager und nimmt mir einiges an Arbeit im Hintergrund ab“, zeigt sich Gmelch sichtlich zufrieden.
Der 19-köpfige Kader besteht aus den Jahrgängen 2002/2003 und besitzt über reichlich Landes-/Bayernliga-Erfahrung aus den verschiedenen Altersklassen. Mit Elias Meyer (1. FC Nürnberg) konnte man zudem einen langjährigen NLZ-Spieler mit Junioren-Bundesliga Erfahrung gewinnen. Dazu verstärkte noch Yassin Achour von der SpVgg Mögeldorf als einer von nur zwei Neuzugängen die U19.
In den Testspielen vor Saisonbeginn waren Höhen sowie Tiefen zu sehen. Gegen den ebenfalls Landesligisten FSV Erlangen-Bruck gab es eine knappe 1-2 Niederlage, allerdings durch eine Rote Karte in 70-minütiger Unterzahl. Danach folgte ein eher enttäuschendes 3-1 gegen den Kreisligisten SG Meckenhausen/Weinsfeld. Eine Steigerung gab es bei der Landesligatruppe vom TV Erlangen mit einem 2-2 Remis. Leider gab man hier am Ende eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand. Einer 0-2 Niederlage beim TSV 1860 Weißenburg, ebenfalls Landesliga, folgte ein 9-2 Sieg beim FC Altdorf.
Jedoch fielen auch zwei Spiele dem COVID-19 Virus zum Opfer, da aufgrund von Verdachtsfällen die Partien gegen den FC Ezelsdorf (Herren) sowie gegen die SG Nürnberg nicht gespielt werden konnten. „Leider mussten wir schon in der Vorbereitung immer wieder das Training streichen oder sogar Spiele absagen. Da war keine Planung mehr möglich, geschweige denn eine ordentliche Trainingssteuerung. Es war also schon hier abzusehen, dass die Saison schwierig wird“.
Diese Situation zog sich bis kurz vor dem ersten Saisonspiel beim FC Ergolding. Aufgrund eines weiteren Verdachtsfalls konnte hier eine Woche im Vorfeld nicht trainiert werden. Dennoch wollte die Jungs unbedingt spielen. „Wir überließen den Jungs die Entscheidung ob Sie spielen wollen, da wir mehrere Tage nicht trainieren konnten. An sich waren wir froh einfach auf dem Platz stehen zu können, auch wenn das Ergebnis für uns sehr enttäuschend war“, blicke Gmelch zurück. Am Ende stand eine 1-4 Niederlage auf der Ergoldinger Anzeigentafel. Zu allem Überfluss verletzte sich Neuzugang Achour nach wenigen Minuten schwer und fällt noch bis Anfang nächsten Jahres aus. Am zweiten Spieltag war die Welt aber schon wieder in Ordnung. Das Team zeigte eine engagierte Leistung und gewann das Spiel gegen die SpVgg Niederalteich am Ende verdient mit 3-1 , so dass nach zwei gespielten Partien sechs Punkte auf dem Konto standen. „Wir stellten auf ein paar Positionen in der Defensive um, das hat uns gutgetan“, erinnerte sich Gmelch. In den Tagen danach musste allerdings mit Lukas Zeltner der nächste langfristige Ausfall verkraftet werden. Er zog sich eine schwerere Verletzung im Abschlusstraining vor dem nächsten Ligaspiel zu. Dort ging es am 3. Spieltag zur SpVgg Weiden, bekanntlich einer der Topfavoriten in der Landesliga. Nach großem Kampf verlor man dort mit 1-3. Zu allem Überfluss verletzte sich mit Berkan Aydin (Schlüsselbeinbruch) ein weiterer Spieler längerfristig. Eine Woche später war dann auch schon wieder Schluss mit der Saison, der zweite Lockdown wurde bekannt gegeben. „Es war leider absehbar. Am Ende wäre auch keine Wettbewerbsgleichheit mehr in der Liga vorhanden gewesen, da viele Teams kaum oder gar nicht trainieren konnten bzw. auf Spieler in Quarantäne verzichten mussten. Das machte sportlich keinen Sinn mehr, so schade es auch ist. Wir haben den Jungs im letzten Training noch versucht viele positive Sachen mitzugeben. Auch durch Online-Training, dass wir wöchentlich anbieten, versuchen wir Kontakt zu den Jungs zu halten und hoffen das wir Anfang nächstes Jahres auch wieder auf dem Platz trainieren können“, so Gmelch.
Bericht: Wolfgang Gmelch