Der ASV Neumarkt will verhindern, dass der Nachwuchs die Lust am Fußball verliert. Die Jugendleitung sieht eine Gefahr.
Der Stillstand im Amateurfußball macht auch der Abteilung des ASV Neumarkt zu schaffen. Besonders die Nachwuchsmannschaften sind durch fehlendes Training in Gefahr. „Es ist schon eine heikle Angelegenheit bei der man das Für und Wider schon genau abwägen muss“, sagte der Ehrenjugendleiter der Fußballabteilung im ASV Neumarkt, Thomas Lehmeier. Besonders hart treffe es die jüngsten ASV’ler.
Hygienekonzepte wurden zum Re-Start auch für den Juniorenbereich
ausgearbeitet. Jetzt steht aber auch bei den Jungs und Mädels der Spiel- und Trainingsbetrieb still. Die momentane Situation beschäftigt deshalb natürlich auch die aktuelle Jugendleitung beim ASV Neumarkt und auch für Manfred Hampl und seinen Stellvertreter Markus Meyer. Sie sind nun schon zum zweiten Mal, in ihrer recht kurzen Amtszeit mit dieser Situation konfrontiert. „Schon kurz nach unserer Wahl am 5. März dieses Jahres wurde der erste Lockdown ausgerufen – und da war guter Rat teuer, die Nachwuchskicker bei der Stange zu halten und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass es weitergeht“, sagte Hampl zu der grundsätzlichen
Aufgabe, den Jugendfußball während der Pandemiepause zu koordinieren.
Online-Angebote schaffen
Markus Meyer zeigte auf, dass man sich schon einiges habe einfallen lassen um den Kontakt zu halten: Hier war das ganze Trainerteam eingebunden und es wurden viele Angebote angestoßen, die, der Situation geschuldet, alle virtuell und digital an die Spieler der einzelnen Mannschaften weitergegeben wurden. So wurden den Spielern Aufgaben gestellt, um „sprichwörtlich „am Ball zu bleiben“. Hierzu gehörten Challenges, die Zielschießen, Jonglieren und viele andere Aufgaben beinhaltete. Die jungen Kicker waren eifrig dabei, gute Ergebnisse zu erzielen, um dann auch bei der Auswertung vorne dabei zu sein. Auch das Trainerteam absolvierte Video- und Telefonkonferenzen, um, in Absprache aller, Trainingspläne zu entwerfen. So wurden den Spielern quasi Hausaufgaben erteilt, die den Kontakt zum Fußballsport, erhalten sollten.
Dass dies schon recht gut geklappt hat, zeigte die Verfassung der Spieler nach der ersten Lockerung der Einschränkungen, als das kontaktlose Training wieder zugelassen wurde. Doch oberste Prämisse hatten die Hygienevorschriften. Der kontaktlose Sport stand dabei im Fokus und auch der Zu – und Abgang zu den Plätzen wurde akribisch geregelt, um den nahenden Re-Start nicht zu gefährden. Mit Argusaugen wachte auch Abteilungsleiter Maximilian Gnus über die Einhaltung der Vorschriften: „Es war bei allen der strikte Wille zu sehen, dass man sich nichts zu Schulden kommen lassen wollte – und das ist gelungen und dafür meinen großen Respekt an alle und vor allem auch die Eltern, die sich ebenfalls engagiert in den Dienst der Sache, sprich Wiederaufnahme des Spielbetriebs, stellten und halfen die Namenslisten auszufüllen, Maskenpflicht zu überprüfen, und für Desinfektionsmittel sorgten“, sagte Gnus, der auch selbst bei der Ersten Mannschaft bei den Heimspielen Dienst tat. Durch diese Maßnahmen, aber auch durch das disziplinierte Verhalten der Zuschauer, konnte man den Spielbetrieb bis zum erneuten Abbruch reibungslos bewältigen.
Der ASV Neumarkt war im Kreise des gesamten Trainerstabs auch mit den guten Ergebnissen nach dem Re-Start recht zufrieden. Zwar gibt es auch einige weniger gute Ergebnisse, doch belegen die Neumarkter Teams in der U 15 Bayernliga, der U 14 BOL und die U 11, Kompaktfeld erste Plätze in ihren Ligen die belegt in der BOL Platz zwei.
Auf die Situation vorbereitet
Diese guten Platzierungen sind laut Markus Meyer einem einvernehmlichen Handeln der Nachwuchsabteilung geschuldet, die in ständigem Kontakt stehen. „Die jetzige Situation war voraussehbar und so habe ich mit meinen Schützlingen, den jüngsten in der Riege, die Trainingseinheiten und die Zahl der Teilnehmer, abgestimmt mit den Eltern, reduziert, sagte Lehmeier. Auch Hampl und Meyer sind nun wieder unter Zugzwang ihre Truppe min Schwung zu halten: „Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass in diesem Jahr auch die Weihnachtsfeiern ausfallen müssen, die immer ein gerne genommener Abschluss im sportlichen Jahreskreis waren. Die Vorgaben des Bayerischen Fußballverbandes sehen nun vor, dass vorerst bis zum 31. Dezember diesen Jahres alles auf Eis gelegt ist. Wie es dann weiter geht, steht in den Sternen, weil nicht absehbar ist, wie sich die Pandemie weiterentwickelt. So gilt, nicht nur für die ASV Nachwuchskicker, sondern für alle Jugendteams im Freistaat der Passus Geduld bringt Rosen“. Und beim ASV Neumarkt hoffen sie alle, dass der erneute Stillstand auf dem Platz dem Erfolg der Jugend nicht schadet.
Aufwand für die ASV-Jugend
Einschränkungen:
Trotz der neuerlichen Einschränkungen ist man in der ASV-Jugendabteilung zuversichtlich, das „Tal der Tränen“ relativ schadlos zu überstehen. Wie Manfred Hampl und Markus Meyer deutlich machten, bedarf es schon eines Riesenaufwands, um den Tross der 180 Spieler bei Laune zu halten. Als Indiz hierfür nannten sie einen Spieler der sich mit den Worten: „Das wird sowieso nichts mehr“ vom Fußball verabschiedete.
Trainingsbetrieb:
Beide bekundeten auch die Pandemie ernst zu nehmen, jedoch plädierten sie auch für eine baldige Aufnahme des Trainingsbetriebs, da es weniger problematisch sei, die Übersicht der Teilnehmer zu gewährleisten.
Quelle: www.mittelbayerische.de / Neumarkter Tagblatt
Text/Fotos: Hans Gleisenberg