Mit jeweils einem ganz späten Treffer pro Halbzeit haben unsere Adler einen wichtigen Punkt gegen den ASV-Kollegen aus Cham gesichert. In einem jederzeit ausgeglichenen Duell nutzte zunächst Medineli einen Fehler in der Neumarkter Vorwärtsbewegung, die Gäste liefen mit 4 auf 2 in den Konter und schlossen am langen Pfosten völlig frei ab. Als der Schiedsrichter beinah schon die Pfeife im Mund hatte, schickte Jonas Marx Sturmtank Christian Schrödl, der aufgrund der anhaltenden Verletzungsmisere Abwehrmann Johannes Roth als Sturmpartner neben sich hatte, mit einem tollen Direktpass in die Schnittstelle. Den herauseilenden Keeper überlupfte Schrödl dann absolut sehenswert, die anschließende Jubeltraube vor der Adler-Bank zeigte, wie sehr sich die komplette Mannschaft mit dem Stürmer über sein endlich gefallenes erstes Saisontor freute. Aushilfsstürmer Roth zeigte gute Ansätze in vorderster Front, schließlich spielte er in der Jugend und in den ersten Landesligapartien bei unseren Herren noch in der Spitze, bis er dann von Benedikt Thier zum Innenverteidiger umgeschult wurde. Mit seinem bulligen Körper bringt er eine neue Komponente ins ASV Spiel, die unserem Offensivspiel etwas mehr Variabilität verleiht. Doch in einigen Szene merkt man dennoch, dass mit Alexander Braun, Leon Schön und Selim Mjaki drei absolute Leistungsträger fehlen, zumindest Letzterer macht mittlerweile wieder gute Fortschritte in der Reha und sollte in den nächsten Wochen wieder Teil des Spieltagskaders sein können.
Im zweiten Durchgang fehlten lange Zeit dann auf beiden Seiten die klaren Aktionen, erst kurz vor Schluss wurde es dann nochmal wild. Knapp fünf Minuten vor dem Ende klärte erst Florian Hausner gegen einen durchgebrochenen Gegner in höchster Not zur Ecke, diese köpfte dann allerdings Lamecker zur erneuten Führung ein. Als die mitgereisten Fans aus Ostbayern schon lauthals den Abpfiff forderten, schickten sich unsere Jungs noch ein letztes Mal an. Eigentlich schien der Angriff schon fast verpufft, doch der mit Beginn der Nachspielzeit eingewechselte Angora Koffi setzte dem Ball nochmal energisch nach, sodass der Klärungsversuch der Gäste nur zu Philipp Majewski gelangte, der mit einer haargenau getimten Flanke butterweich den Kopf des ebenfalls erst kurz zuvor eingewechselten Geburtstagskindes Christian Bulinger fand, der mit Hilfe des Innenpfostens den absolut verdienten Ausgleich erzielte. Mit diesem Punktgewinn verhindert unser ASV zunächst ein Abrutschen in ganz tiefe Tabellengefilde, doch der Schein trügt derzeit enorm, trotz Tabellenplatz neun befindet man sich lediglich einen Punkt vor dem Drittletzten der Bayernliga Nord, so eng geht es derzeit in der Liga zu. Zudem verpasste man einen größeren Befreiungsschlag gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt, der spätestens jetzt in der aktuellen Situation und Personallage ausgerufen werden muss.
Nächstes Wochenende wird es in jedem Fall nicht einfacher, wenn sonntags zum Frühschoppenderby der SV Donaustauf mit bereits 30 Saisontreffern auf dem Konto und Rang drei im Rücken zum allerersten Mal seine Visitenkarte am Deininger Weg abgeben wird.