ASV Neumarkt – TSV 1860 München 3:2 (0:2)
Die altehrwürdige Sportanlage des ASV Neumarkt blickt zweifelsohne auf eine lange Tradition und eine bewegte Geschichte zurück. Mit dem Bayernligaspiel der U17 gegen den bisher ungeschlagenen TSV 1860 München ist nun ein weiteres eindrucksvolles Kapitel hinzugekommen. Die jungen Löwen übernahmen sofort das Kommando und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Dennoch dauerte es bis zur Mitte der ersten Hälfte, ehe man gegen die gut sortierte Defensive der Oberpfälzer erstmals wirklich gefährlich war. Zum Leidwesen der zahlreichen Zuschauer bedeutete diese gelungene Kombination über mehrere Stationen prompt die verdiente Führung. Als Anteo Fetahu wenig später zwei gute Gelegenheiten in spektakulärer Art und Weise nicht nutzen konnte, die körperlich starken Münchner immer wieder energisch nachsetzten und so auch den zweiten Treffer erzielten, war eigentlich Schicht im Schacht. Mit viel Mühe und einem klasse Torwart David Kobes retteten sich die Neumarkter nach weiteren zahlreichen Möglichkeiten der Gäste in die Halbzeitpause, um nach einer ruhigen, aber dennoch deutlichen Kabinenansprache in sensationeller Manier zurückzukommen. Nicht nur die Systemumstellung auf das offensivere 4-3-3 zeigte Wirkung, sondern auch die Wechselspieler sorgten sofort für frischen Wind. So köpfte Marcel Heinlein nur Sekunden nach Wiederanpfiff knapp über das Gehäuse der Löwen, die scheinbar nicht mehr mit einem Aufbäumen des ASV Neumarkt gerechnet haben. Anteo Fetahu avancierte mit zwei überragenden Toren innerhalb von vier Minuten zum Mann des Tages. Doch damit nicht genug. Der TSV 1860 München verzettelte sich mehr und mehr in Einzelaktionen, diskutierte mit den gegnerischen Fans und verlor damit trotz zwei U16 Nationalspielern im Aufgebot endgültig die Kontrolle über eine eigentlich bereits sicher gewonnene Begegnung. Dem ebenfalls eingewechselten Kerem Arik war es schließlich vorbehalten, die Partie mit einem Freistoß von der Mittellinie (!) vollends zu drehen. Was nun folgte, geht in die Annalen des ASV Neumarkt ein. Mit allen Körperteilen warfen sich die Neumarkter in die zahlreichen Abschlussversuche der Gäste, mit unbeschreiblicher Motivation puschte sich das Team immer wieder nach vorne, um schließlich mit toller Leidenschaft dem Sturmlauf der Oberbayern standzuhalten. Selbst eine Zeitstrafe in der Nachspielzeit wurde unbeschadet überstanden. Die Festung am Deininger Weg wurde ihrem Ruf einmal mehr als „uneinnehmbar“ gerecht. Ein Sonderlob für diese großartige Leistung gebührt auch den Spielern, die heute nicht zum Einsatz gekommen sind oder verletzungsbedingt komplett gefehlt haben. Immer wieder wurde das Team lautstark angefeuert und alle sind feste Mitglieder der ASV-Familie. „Die Saison ist noch lange und wir brauchen jeden Einzelnen. Jetzt bin ich aber erst einmal nur glücklich. Einfach fantastisch, wie unser Team im zweiten Durchgang aufgetreten ist“, so die Bilanz von Cheftrainer Stefan Hampl nach dem dritten Sieg in Folge. Als Belohnung gönnte er seinen Schützlingen einen traingsfreien Montag, um sich anschließend sofort wieder auf das nächste Wochenende zu konzentrieren. Der Gegner heißt dann SpVgg Greuther Fürth und ist noch ungeschlagen. So wie die Löwen bis heute Nachmittag.
Bericht: Stefan Hampl / Fotos: Frank Hrouda