Aufwärtsfahrt nach Karlburg

Nach dem hochverdienten Derbysieg gegen die DJK Ammerthal geht es für unsere Adler an den Main zum Duell gegen den TSV Karlburg. Der zweite Sieg in Serie hat wohl auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt und auch ein Stück weit für die teilweise sehr guten, aber dennoch ertraglosen letzten Wochen seit dem Restart – ausgenommen den Heimsieg gegen Weiden – entschädigt. Es war ein toller Fußballnachmittag mit einem rassigen, doch jederzeit fairem Derby. Selbst der Platzverweis gegen Ex-ASVler Hendrik Brüggen zehn Minuten vor dem Ende der Partie war eher in die Kategorie „doof gelaufen“ einzuordnen, als dass es ein böses Foul war. Vom Start weg übernahmen unsere Jungs das Zepter, ohne den ganz großen Druck auf den gegnerischen Kasten auszuüben. Man merkte den Gästen die Bedeutung der Partie an, was sich auch im Laufe dieser Woche in dem Umstand kanalisiert hat, dass die DJK auf die Niederlage hin Ihr Trainergespann Gündogan/Schlicker vor den entscheidenden Wochen freigestellt hat. Den Führungstreffer Mitte der ersten Halbzeit leitete Morris Adelabu artistisch ein, als er eigentlich gefoult wurde, doch im Fallen den Ball mit der noch an der gesamten Ammerthaler Abwehr auf den durchstartenden Gümpelein brachte, der seine Schnelligkeit ausspielen konnte und in der Mitte Maxi Bergler fand, der als Vollblutstürmer den Ball eigentlich schon versenken kann, doch die Ruhe und Übersicht besaß, auf den nochmal besser postierten, mit aufgerückten Alex Moratz abzulegen, der dann so gar keine Mühe mehr hatte, den Ball im Kasten unterzubringen. Gegen Ende der ersten Häflte wurde Gümpelein dann selbst in der Mitte freistehend bedient, doch der Ball sprang direkt vor dem Kontakt auf einer Unebenheit im Rasen auf, sodass er in allerbester Mario Gomez Manier das Kunststück vollbrachte, den Ball noch über den Kasten zu legen. Auch im zweiten Durchgang tankte sich eben Gümpelein fast alleine durch die ganze Ammerthaler Abwehr, doch scheiterte erneut an einem ungenauen Abschluss. Beinahe hätte das den Wendepunkt in der Partie bedeutet, denn die Gäste fanden sich plötzlich zwei Mal in allerbester Abschlussposition vor Nick Guttenberger, doch mit sensationellen Paraden hielt er jeweils die Führung fest.
Und als ob sich Gümpelein bei seinem Mannschaftskameraden dafür bedanken wollte und den Frust über die beiden vergebenen Riesenchancen von der Seele schießen wollte, nahm er einen Abpraller von Adelabu auf und donnerte das Leder mit vollem Karacho aus 25 Metern ins lange Eck, sodass Ex ASV-Keeper Sommerer der Kugel nur mehr verdutzt hinterher sehen konnte. Einige Minuten später war der Torschrei schon erneut auf den Lippen der ASV-Fans, doch Adelabus Kracher landete von der Unterkante der Latte vor der Linie wieder im Spielfeld, Majewskis Nachschieben aus allerbester Position konnten die Gäste klären und auch Mjaki und Moratz wurden in bester Position abgeblockt, bis die Kugel schließlich zu Maxi Bergler gelangte, der trocken und humorlos zur endgültigen Entscheidung ins lange Eck versenkte. Im Anschluss hatten unsere Adler das Spielgeschehen im Griff und galangten auch in Überzahl nicht mehr in Bedrängnis.

So kann unser Team in Karlburg aus den letzten Ergebnissen eine Serie machen, doch sind unsere Jungs sicher gewarnt, denn der Tabellenletzte wird sein Herz auf dem Platz lassen, um irgendwie noch den letzten Platz an Münchberg – letzte Woche noch netter Gastgeber mit drei Punkten für unser Gepäck – weiterzugeben und dadurch die Saisonverlängerung Relegation zu erreichen. Was die halbe Liga in den letzten Spielen zu vermeiden versucht, ist für die Karlburger ein Wunschszenario, dass eine schwierige Saison doch noch zu einem Happy-End führen könnte. Doch dazu müssen dringend drei Punkte auf den FCE aufgeholt werden und wo sollte das einem Aufsteiger besser gelingen können als in einem Heimspiel gegen eine Mannschaft, die sich in den letzten Zügen der Saison im gesicherten Mittelfeld befindet. Unser Coach Jochen Strobel wird den Jungs daher die richtige Marschroute weisen und vollen Einsatz verlangen, damit die tolle Serie gegen den TSV – sieben Punkte aus drei Duellen ohne ein einziges Gegentor bislang – eine Forführung findet. Der 1:0 Hinspielerfolg klingt eigentlich enger als der letzten Endes war, doch wie häufig haben Mannschaften in solchen Begegnungen noch einen ganz späten Gegentreffer gefangen und damit Punkte abgegeben. Doch unser Team blieb wachsam und auch offensiv gefährlich bis zum Schluss, sodass die Punkte mehr als verdient am Deininger Weg blieben. Dieses Mal sollen die Punkte dann in den Bus nach Hause geladen werden, sodass erst einmal der rechnerische Klassenerhalt bereits vor den Samstagsspielen der Konkurrenz feststeht und andererseits eine hervorragende Ausgangslage für das anvisierte Ziel Rang 5 in der Endtabelle geschaffen wird. Dazu steht der gesamte Tross zur Verfügung. Wir wünschen unserem Team eine erfolgreiche und gesunde Auswärtsfahrt nach Unterfranken.