Das Spitzenspiel der U19 Landesliga Süd hat keinen Sieger gefunden. Allerdings darf der ASV Neumarkt nach umkämpften 90 Minuten von einem sehr glücklichen Punktgewinn sprechen. Mit diesem Ergebnis bleiben die Oberpfälzer bei einem Spiel weniger weiterhin engster Verfolger von Primus SV Schalding-Heining.
Für die erste Überraschung sorgten die Gastgeber bereits vor dem Anpfiff. Entgegen der Ankündigung auf der BFV-Internetseite wurde nicht im schmucken Isarau-Stadion gespielt, sondern auf dem daneben liegenden sehr kleinen Kunstrasenplatz. Zweifelsohne ein Vorteil für den TuS Geretsried, der diesen von Anfang an auch zu nutzen wusste. Die Hausherren zeigten auf gewohntem Terrain die reifere Spielanlage. Der bisher beste Gegner des ASV Neumarkt präsentierte sich körperlich überlegen, laufstark und technisch beschlagen. Unserem Team hingegen war die lange Anfahrt deutlich anzumerken. „Insgesamt sind wir nie wirklich ins Spiel gekommen“, monierte Coach Wolfgang Gmelch. Wenigstens war das Resultat lange ausgeglichen, da wirkliche Chancen eher die Ausnahme waren. Die wenigen Möglichkeiten entschärfte Nikolai Sauernheimer und verdiente sich die Bestnote. Erst als die Defensive des ASV Neumarkt nach einer guten halben Stunde nicht gut sortiert war, musste er hinter sich greifen. Alessandro Cazorla setzte sich auf der rechten Seite durch, passte zu seinem Sturmpartner Lordan Handanovic, welcher aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, die Führung zu erzielen.
Neumarkt konnte auch im zweiten Durchgang keine entscheidenden Akzente setzen. Im Gegenteil. Geretsried sorgte mit fast jedem Angriff für Gefahr, versäumte es aber, die Führung weiter auszubauen. So nährte sich mit zunehmender Spieldauer die Hoffnung auf ein Unentschieden. Die entscheidende Szene ereignete sich in der 68. Minute. Alessandro Cazorla ließ sich nach einem taktischen Foul zu einer Tätlichkeit hinreißen. Nach kurzer Rücksprache mit seinem Linienrichter blieb dem nicht immer sicheren Referee keine andere Wahl, als den bis dahin besten Spieler mit einer roten Karte vorzeitig in die Kabine zu schicken. Wer glaubte, dass man nun das Zepter in die Hand nehmen würde, sah sich allerdings weiterhin getäuscht. Die Gastgeber verteidigten clever und hätten den Sieg verdient gehabt. Dennoch wirkten auch sie langsam etwas müde und angeschlagen. Übertriebenes Zeitspiel und viele kleine Fouls waren die Folge. Eines davon leistete man sich mit dem letzten Angriff des ASV Neumarkt im Strafraum und trotz der lautstarken Proteste des Heimtrainers konnte es hier nur eine korrekte Entscheidung geben. Elfmeter. Jan Alder verwandelte nervenstark zum vielumjubelten Ausgleich.
„Natürlich war es schmeichelhaftes Unentschieden. Trotz Überzahl konnten wir nicht überzeugen und haben uns das Leben insbesondere im Zentrum immer wieder schwer gemacht. Dennoch haben wir malocht und Willen gezeigt. Darauf gilt es aufzubauen. Kompliment an den TuS Geretsried für eine wirklich starke Vorstellung“, resümierte Wolfgang Gmelch am Ende einer emotionalen Begegnung.
Bericht: Klaus Alder